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Akustische Instrumente erzeugen immer Klang und fühlbare Schwingungs-Energie,
nie einfach nur "Töne". Auch alle natürlichen Geräusche sind ein Zusammenspiel einer Vielfalt von Frequenzen und Energien. Damit ist die Information, die über die Ohren ans Gehirn gelangt, umfangreich und enthält eine klare Ordnung. Dies hat zahlreiche Vorteile für uns. Warum sind natürliche Geräusche oder Klang von natürlichen (akustischen) Instrumenten hilfreich, ja oft heilend für unser Gehör? Es gibt in der Natur keine Töne. Jeder sogenannte Ton ist KLANG, auch wenn diesem natürlich ein Grundton (zB A oder C), welcher die Tonhöhe bestimmt, zugrunde liegt. Jeder natürlich erzeugte Ton besteht aus vielen sogenannten Obertönen und ist damit ein Zusammenspiel von verschiedenen Tönen und damit eben Klang und nicht mehr einfach «Ton». Je nach Instrument ist die Klangfarbe des gleichen Grund-Tones auch ganz verschieden, also ein A auf einer Gitarre gespielt, klingt anders als das A einer Flöte. Das hängt unter anderem auch von Material und Resonanzkörper (Form) des Instrumentes und natürlich auch von der Art der Klangerzeugung ab (Blasen, Zupfen etc) Jedes Instrument hat einen Erregerpunkt (zB die Saite) und einen Abstrahlkörper (Gitarrenbauch). Ohne diesen Resonanzkörper würde der gezupfte Ton kaum tönen, schon gar nicht KLINGEN. Nun, jeder Klang ist also eine Vielzahl an Informationen und einer klaren Ordnung, die übers Ohr ans Gehirn übermittelt wird. Vollständige Information und klare Ordnung sind entspannend, anregend und ausgleichend zugleich fürs Gehör. Magere, heisst unvollständige Information (zB MP3) oder schlecht übermittelte Information ist anstrengend. Das Gehirn muss immer wieder darauf zurück kommen um sie zu entschlüsseln und zusätzliche Informationen selber ergänzen, damit das Ganze erkannt und eindeutig erhört werden kann. Deshalb, hören Sie immer wieder auch Musik, die nicht nur aus synthetisch erzeugten Klängen besteht, sondern auch aus «echten» (akustischen) Instrumenten. Ja, auch die sogenannte spirituelle Musik ist oft synthetisch erzeugt, was gewisse Vorteile bringen mag (wie gezielt erzeugte Frequenzen, denen man einen spezifischen Nutzen zuspricht). Die fehlende Lebendigkeit der Obertonreihen macht aber einen grossen Unterschied für den Hörenden, dessen Körper und Empfinden. Hören Sie selber und vergleichen Sie Ihr Befinden, Ihren Hörgenuss. Und falls Sie bereits ein Hördefizit haben, machen Sie Erfahrungen damit, was Sie -unter ansonsten gleichen Bedingungen- besser, angenehmer und anstrengungsfreier hören, ein Orchester oder einen Synthesizer.
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Alles was wir je gehört haben, prägt uns mehr als wir denken. Aktuelle Hörerfahrungen gleichen wir mit bereits erfahrenen ab und beeinflussen damit unsere Interpretation und Wahrnehmung - bewusst oder unbewusst. Prägende Erlebnisse sind oft von einer bestimmten Hörerfahrung begleitet und können uns für Zukünftiges beeinflussen.
Sicher haben Sie schon mal gegoogelt, wie ein Gehör funktioniert (wenn nicht, tun Sie’s jetzt), deshalb will ich es hier nicht wiederholen. Haben Sie nicht auch gestaunt, wie aus diesen Luftdruckschwankungen, die ein paar physische Teilchen -erst noch in Miniaturformat- in einem Ohr in Bewegung bringen und -daraus übersetzt- als elektrische Impulse ans Gehirn gelangen, so was wie dieses unglaublich differenzierte Hören werden kann??? Ich meine, wir hören nicht einfach irgendwas, wir wissen (im Idealfall) genau was oder wer woher ertönt, ob es uns was angeht, ob es dringend oder optional ist, uns wohlgesinnt oder gefährlich ist, wie die Laune/der Zustand des Lautgebers ist, die Entfernung zu uns etc. Es ist eine Fülle an Informationen, die das reine Hören bei weitem übersteigen. Wenn wir neu sind auf dieser Welt, ist das noch nicht so. Wir LERNEN das fortlaufend. Dafür speichern wir eine Riesenmenge an Daten (Erfahrungen) ab und erst der Abgleich mit diesen -in Bruchteilen von Sekunden- ermöglicht uns eine klare Zuordnung des eben Gehörten. Damit ist auch klar, dass wir -wie in anderen Bereichen auch- entsprechend unseren bisherigen Erfahrungen bewerten und danach filtern. Filtern aber ist klar eine Selektion, eine Wahl – ob nun bewusst oder unbewusst: wir hören also längst nicht alles, sondern nur, was wir -gewollt oder ungewollt- zulassen (können). Da unser Gehör nonstop die Umgebung abscannt nach für uns Relevantem, ist ein Filtern für unsere psychische Gesundheit geradezu essentiell. Wir können uns nicht dauernd mit allem befassen. Zusätzlich filtern und bewerten wir aber auch nach subjektiv-prägender Erfahrung: deren Stimme mag ich nicht, am Bahnhof versteh ich eh nix, jedes laute Geräusch macht krank, das Geräusch der Heizung hält mich schlaflos, der Nachbar quält mich absichtlich mit seinem Laubbläser etc. Aber auch, bei diesem Musikstück war ich sooo verliebt, diese Filmmusik verleiht mir Flügel oder Tarzankräfte, das Rauschen des Wasserfalls lässt mich durchatmen, das Miauen meines Büsi erfüllt mich mit Zärtlichkeit, das fröhliche Kinderlachen gibt mir Auftrieb, das Geräusch von Wellengang ist wie Ferien etc. Dass auch traumatische oder tief verletzende Ereignisse uns oft über das Ohr erreichen, ist relativ wahrscheinlich. Fast immer sind Geräusche oder gar Worte im Spiel bei solchen Ereignissen: ich verlasse Dich jetzt, aus Dir wird nichts, ich mag dich nicht, leider muss ich Sie entlassen, Ihre Prognose ist leider nicht erfreulich etc. Oder das Grollen des Donners, die Panzer auf Übungsfahrt, die Zugbremsen etc. Gut möglich, dass beides gleichzeitig zutraf: dass zu Worten im Hintergrund auch noch grad eine bestimmte Musik lief, der Regen hörbar aufs Fensterbrett prasselte, ein Hund bellte, ein Kind weinte, eine Tür geknallt wurde, auf den Tisch gehauen wurde, jemand vor Angst geschrien hat. Ich -als Beispiel- wurde vor mehr als 40 Jahren von einer Meute unbegleiteter Hunde angegriffen. Seither gefriert mir noch immer -trotz der klaren Erinnerung an den guten Ausgang der Geschichte- jede einzelne Körperzelle, wenn ich Hundekläffen aus unsichtbarer Ecke höre. Wenn es dazu noch Winter ist (wie damals), umso heftiger. Seither sind Hunderte von Hundebegegnungen gut verlaufen, diese eine bleibt prägend und ich möchte dieses unerwartete, überfallsartige Knurren nie mehr hören müssen…. So wäre zum Beispiel absolut nachvollziehbar, dass -wenn etwas sehr bedrohlich wirkte, über alle Masse unerträglich oder für jemanden absolut existenziell war- Individuen bestimmte -damit verbundene- Frequenzen einfach ausblenden. Sie gar nicht mehr hören können. Und damit die (aktive) Erinnerung daran mitlöschen. Oder im Gegenteil -wie ich im Beispiel oben- vollkommen dünnhäutig und überempfindlich auf sie reagieren. Dass uns Geräusche, eine Stimme oder eine Wortwahl manchmal triggern, ohne dass wir -geschweige denn Unbeteiligte- das nachvollziehen können. Dabei ist es nicht der «objektiv» bewertbare Tatbestand, der entscheidend ist, sondern unsere Gefühle (von damals) dazu: unser Ausgeliefert-Sein, unser Überfordert-Sein, unser Alleingelassen-Sein etc. Manchmal kommen im Hologramm der Naturschallwandler solche Erinnerungen in aller Klarheit hoch. Werden dadurch bewusst und können abgelegt werden. Das sind sehr berührende und befreiende Momente. ...warum ist das Entspannung pur - und erst noch Training für Ihr Gehör?
Zugegeben, ganz anstrengungsfrei ist es anfänglich nicht. Und doch, hinterher sind Sie viel entspannter. Fokussieren auf einen akustischen Reiz, der angenehm in Qualität und Lautstärke ist (Sie sollen sich nicht fürs pure Hören-können anstrengen müssen) hat unter anderem folgende, erfreuliche Nebenwirkungen: Ihr Gehirn kann nicht zwei Dinge auf einmal tun: Sie können nicht über all Ihre Probleme nachdenken und sich über Ihr schlechtes Hörvermögen ärgern und gleichzeitig konzentriert etwas Bestimmtem ganz und gar zuhören. Selbstvorwürfe und Probleme wälzen sind nicht konstruktiv. Besser Sie denken gar NICHTS! Aber wie um alles in der Welt soll ich NICHTS denken, wenn doch mein Kopf sooo voll ist von sooo Vielem, sagen wir uns alle? Die Meditationslehrer in aller Welt lehren uns das Erreichen dieses (oft nur fragmentarischen) NICHTS mit vielen verschiedenen Techniken und oftmals noch komplizierten Philosophien dazu. Es geht auch einfacher und ohne Philosophie: tricksen Sie einfach Ihr Hirn aus und hören auf ein Plätschern, ein Heizungsrohr, den Kühlschrank oder was sich grad so anbietet in Ihrem Umfeld. Das Geräusch muss einfach monoton, langweilig und einigermassen gleichmässig sein. Und Sie tun nichts anderes als diesem Geräusch zuzuhören, im Lotussitz 😊 oder bequem im Lieblingssessel oder am Boden liegend. Einfach, was zu Ihnen passt. Und wenn Ihr Geist abdriftet (und er tut es, gefühlte 100x in 2 Minuten), einfach zurückholen auf das gewählte Geräusch. Tun Sie’s ein paar Minuten nur, max. 20 Minuten (dann sind Sie schon Meister!) und dann stehen Sie auf und tun was auch immer Sie zu tun haben. Beobachten Sie sich dann ab und zu liebevoll. Wie fühlt es sich an? Wie fühlen SIE sich an? |
AutorinDiese Texte werden - sofern nicht anders deklariert- von mir, Ursula Schnell, verfasst. Archiv |
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