Lautstärke und Sprachvestehen

Lautstärke macht Sprachverstehen nicht automatisch besser und belastet das Gehör.
Nicht-Ausblenden-Können von Störgeräuschen (auch Cocktailparty-Effekt genannt) ist oft der erschwerende Faktor und kann trainiert werden.

Gesprochenes zu verstehen ist nicht einfach eine Frage von Lautstärke.

Natürlich hilft es -auch dem gut hörenden- Gegenüber, wenn wir in einer lauten Umgebung auch lauter sprechen um uns buchstäblich trotzdem Gehör zu verschaffen.

Aber wir stellen dabei automatisch auch den Blickkontakt sicher, damit wir auch anhand von Mimik und Lippenbewegungen die nicht exakt gehörten Lücken füllen können.
Und artikulieren so klar wie möglich. Unterlassen es auch die Hände vor den Mund zu nehmen, uns abzudrehen etc.

Damit tun wir automatisch, worauf ein Hörbeeinträchtigter im Prinzip dauernd oder mehrheitlich angewiesen ist.

Nebenbei: Masken im öffentlichen Raum, der naturgemäss selten still ist, sind diesbezüglich natürlich eine massive Erschwernis! Sie schlucken nicht nur den Schall bis zu einem gewissen Grad, sondern verdecken auch die Lippenbewegungen und einen Teil der Mimik.
Was erklärt, dass viele Schwerhörende glauben nochmals eine Hörverschlechterung durchzumachen.
Oder sie einfach schlicht überfordert, ihnen die letzte Kraft und den Mut raubt sich in der Öffentlichkeit selbständig zu bewegen.

Trotzdem ist Lautstärke allein der am wenigsten Erfolg bringende Faktor beim schlechter-Verstehen. Denn der Hörverlust muss sehr massiv sein, wenn Gesprochenes nicht gehört wird. Hören ist aber noch nicht Verstehen!
Was teilweise erklärt, warum viele Schwerhörende auch mit (traditionellen) Hörgeräten unsicher bleiben, ja, nicht selten beanstanden, es würde ihr Hauptproblem gar nicht lösen. Oder es zwar lösen, aber auf belastende Art und Weise (alles ist zu laut und durchmischt sich trotzdem).

(Dauer) Lautstärke ist grundsätzlich natürlich nicht wünschenswert, egal wie generiert.
Es ist belastend für unser vegetatives System und kann ein Hör-Problem auf die Länge sogar verstärken.

Faktoren wie Blickkontakt, sich gegenüber voneinander zu platzieren und klar zu artikulieren sind weitaus wichtigere Faktoren für ein besseres Verstehen.

Viele Schwerhörende tun sich schwer damit dies ihrem Gegenüber kundzutun.
Und die gut Hörenden vergessen dies im Alltag, weil sie selber nur ausnahmsweise davon betroffen sind.
Ein Bewusstsein dafür, würde aber allen dienen und wäre eine schöne und einfache Art von Rücksichtnahme.

Wenn ein Schwerhörender Sprachverstehen trainieren will, muss er sich meistens mit sogenannten Störgeräuschen auseinandersetzen. Die Erfahrung ist nämlich die, dass -trotz Schwerhörigkeit- Sprache unter optimalem Verhalten (siehe oben) nämlich gut verstanden wird, solange eben keine Störgeräusche ins Spiel kommen (mehrere Gespräche im selben Raum, Musik oder Lärm im Hintergrund etc).
Dann kann er/sie die verschiedenen Geräuschquellen nicht präzis auseinanderhalten und verliert immer wieder den Faden oder kann ihn gar nicht erst aufnehmen. Und erschöpft sich dabei schnell.

Störgeräusche auszublenden und den Faden zu halten kann man aber trainieren!
In den von mir angebotenen Trainings mache ich das gezielt und mit Erfolg. Dabei trainieren wir auch die Geräuschquellen zu orten. Weil deren klare Ortung uns das Verstehen erleichtert.

Mit den Naturschallwandlern kann ich das so steuern und so realistisch (holografisch eben) in den Raum bringen, dass es fast eine 1:1 Übung ist mit einem Restaurantbesuch und ähnlichem.
Auch bei Schwerhörigkeit, die ein Tragen von Hörgeräten erfordert, können wir diese während dem Training ablegen. Und die Lautstärke bleibt dabei im unbelastenden Bereich.

Spannende Sache 😊

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